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ANTONIO CALDERARA

Lichträume. Malerei aus fünfzig Jahren
11. Februar – 3. Juni 2018

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»Das Nichts malen, das das Ganze ist.«

Die Bilder des Norditalieners Antonio Calderara (1903–1978) zählen zu den Höhepunkten subtiler Malkunst im 20. Jahrhundert. Zumeist weniger als dreißig Zentimeter breit, entfalten die in feinsten Farbnuancen komponierten Werke eine poetisch stille, suggestive Magie.

Antonio Calderara<br />Figura di donna – studio (Weibliche Figur – Atelier), 1957 <br />Sammlung R & B, München<br />Foto: Rupert Walser
Antonio Calderara
Figura di donna – studio (Weibliche Figur – Atelier), 1957
Sammlung R & B, München
Foto: Rupert Walser

»Kontemplation, Harmonie, Ausgewogenheit, Stille, dies ist der unsichtbare Faden, der meinen Anspruch webt.«

Antonio Calderara

Die Gemälde von Antonio Calderara sind Zeugnisse einer bemerkenswerten künstlerischen Entwicklung. Nachdem er 1925 ein Ingenieurstudium zugunsten der Malerei aufgegeben hatte, schuf er als Autodidakt bis zum Ende der 1950er Jahre ausschließlich figurative Bilder: Porträts, Stillleben und Landschaften. Bevorzugtes Motiv war der oberitalienische Orta-See, an dem Calderara einen Großteil seines Lebens verbrachte. Erst mit 56 Jahren vollzog Calderara – seinem Ideal einer »Beschränkung des Sichtbaren bis an die Grenze des Natürlichen« folgend – den Schritt in die abstrakte Kunst. Sie wirkt nicht streng konstruiert, sondern eher intuitiv aus dem Gegenständlichen entwickelt: Auch in den lichten Bildräumen des Spätwerks scheinen Reminiszenzen an mediterrane Landschaften auf.


Calderaras kostbare Gemälde waren in Norddeutschland zuletzt 1982 in der Kunsthalle Kiel zu sehen. Nun vereint Lichträume rund sechzig zwischen 1927 und 1977 entstandene Werke, vorwiegend aus privaten Sammlungen. Im Zentrum stehen Bilder der 1950er und 60er Jahre, die Calderaras Weg in seiner leisen Konsequenz und sanften Radikalität nachvollziehbar werden lassen.