VOM »KRAFTWERK GOTTES« ZUR KNESSET
Das 1922–24 nach Plänen Fritz Högers erbaute Chilehaus – Zentrum des Hamburger Weltkulturerbes »Kontorhausviertel« – gilt als Ikone expressionistischer Backsteinarchitektur. 1927 ernannte Höger Ossip Klarwein (1893–1970) zu seinem Chefarchitekten, und bis 1933 war Klarwein maßgeblich an Högers Projekten beteiligt. Zu den imposanten Zeugnissen Klarwein’scher Baukunst zählen das Rathaus in Wilhelmshaven-Rüstringen (»Burg am Meer«) und die Kirche Am Hohenzollernplatz in Berlin (»Kraftwerk Gottes«).
Die Ausstellung zeichnet Leben und Schaffen des jüdischen Architekten nach, der 1933 ins britische Mandatsgebiet Palästina emigrierte und später das architektonische Erscheinungsbild des jungen Staates Israel entscheidend prägte. Seine bekanntesten Werke dort sind das Parlamentsgebäude in Jerusalem, die Knesset, die Grabanlage für Theodor Herzl, den Vordenker des israelischen Staats, und das monumentale Getreidesilo im Hafen von Haifa.
Die von Jacqueline Hénard für das Aktive Museum Berlin kuratierte Ausstellung versammelt dokumentarisches Bild-und Filmmaterial, ergänzt um Aufnahmen des israelischen Fotografen Eli Singalovski (*1984), der Klarweins Bauten in ihrem heutigen Zustand porträtiert hat. Anlass für die Schau, die wir als Beitrag zu den Jüdischen Kulturtagen Hamburg 2025 zeigen, ist eine umfangreiche Publikation mit Werkverzeichnis, Ergebnis einer mehrjährigen deutsch-israelischen Zusammenarbeit (Verlag Kettler, Museumsausgabe 25 Euro).
PRESSEBILDER
KATALOG
Herausgegeben von Jacqueline Hénard, mit Beiträgen von Doron Bar, Dafna Berger Shperling, Johannes Cramer, Diana Dolev, Sigal Davidi, Jacqueline Hénard, Noah Hysler Rubin, Guy Jamo und Talia Margalit.
160 Seiten mit 307 farbige Abbildungen, deutsche und englische Ausgabe erhältlich, broschiert, Verlag Kettler, Bönen 2025
ISBN 978-3-98741-197-7 (D) / 978-3-98741-198-4 (E)
25 Euro