Kunst eines Kosmopoliten
Der retrospektive Blick auf Hans Platschek
Im Nachgang zum 100. Geburtstag von Hans Platschek (1923–2000) wirft das Ernst Barlach Haus einen frischen Blick auf das Schaffen des rastlosen Kosmopoliten. Aufgewachsen in einem jüdischen Elternhaus in Berlin und nach der Flucht vor dem NS-Regime seit 1939 in Montevideo (Uruguay) lebend, kehrt Platschek 1953 aus dem südamerikanischen Exil nach Europa zurück. Zwischen München, Rom, London und Hamburg entfaltet er ein umfangreiches Werk als wandelbarer Maler, hellsichtiger Essayist und streitbarer Kunstkritiker.
![Hans Platschek: Ein netter Abend, 1972, Hans Platschek Stiftung, Hamburg<br />© VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Foto: Peter Vopelius](/media/content_big/1972_einnetterabend_1996_acryllwd_130x130cm_hps_fotopetervopelius.jpg)
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Foto: Peter Vopelius
Bereits 1958/59 auf der II. documenta und Biennalen in Venedig und São Paulo als wichtiger Repräsentant informeller Malerei geehrt, nimmt Platschek in den 1960er-Jahren einen bemerkenswerten Stilwechsel zum Figürlichen vor. In der Folgezeit präsentiert er sich als präziser Realist mit Hang zur Satire; manche Bilder der späten 1960er- und 70er-Jahre erscheinen wie Pendants zu den bissigen Texten seiner langjährigen Partnerin, der Schriftstellerin Gisela Elsner. Im Spätwerk der 1990er-Jahre wandelt sich Platschek zum Neoexpressionisten, der mit lässigem Pinselstrich Figürliches ins Abstrakte verschwimmen lässt.
Parallel zur Malerei mischt er sich mit scharfzüngigen Texten und Radiobeiträgen in aktuelle Debatten zum Kunstgeschehen ein, benennt NS-Bezüge namhafter Protagonisten des Kunstbetriebs, blickt kritisch auf Marktmechanismen und Modetrends. Zu seinen wichtigen Schriften zählen Neue Figurationen (1959), Bilder als Fragezeichen (1962), Engel bringt das Gewünschte (1978), Porträts mit Rahmen (1981), Über die Dummheit in der Malerei (1984) und Von Dada zur Smart Art (1989).
Bereits 2003 war das Werk Hans Platscheks unter dem Titel Ein Maler, der schreibt im Ernst Barlach Haus ausgestellt. Es war die bis dahin erste Museumsschau in Hamburg, und sie bot umfassenden Einblick in den Nachlass des wenige Jahre zuvor gestorbenen Künstlers. Die aktuelle Ausstellung, die Leihgaben aus der Hamburger Hans Platschek Stiftung, der Münchner Stiftung van de Loo und aus Privatbesitz vereint, umfasst 30 Gemälde aus 50 Jahren, außerdem Publikationen und Dokumente. Die Schau folgt einer chronologischen Entwicklungslinie von den frühen, noch in Uruguay gemalten Werken bis zu den späten, wenige Jahre vor Platscheks Tod entstandenen Selbstbildnissen. Sie ist in Kooperation mit der Kunsthalle Schweinfurt, dem Museum Lothar Fischer, Neumarkt i. d. OPf., der Stiftung van de Loo, München, und der Hans Platschek Stiftung, Hamburg entstanden.
PRESSEGESPRÄCH
TERMINE ZUR AUSSTELLUNG
Jeden Sonntag um 12 Uhr bieten wir kostenlose Rundgänge (zzgl. Museumseintritt) durch die Ausstellung an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir bitten um Verständnis, dass die Gruppengrößen beschränkt bleiben müssen.
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Samstag
10
August
11 UhrVeranstaltungMixed MediaWorkshopAtelier für Jugendliche und ErwachseneVon Zeichnen bis Schneiden, von Papier bis Metall – alles lässt sich kombinieren und inspiriert zu ungewöhnlichen Objekten. Mit Janina Trienekens.
- Dauer
- 5 Stunden
- Kosten
- 40 Euro (inkl. Material)
- Anmeldung
- Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um eine verbindliche Voranmeldung unter 040/ 82242116 oder lott@barlach-haus.de.
- Kontakt
- Dagmar Lott
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Donnerstag
15
August
15 UhrTelefonführungBei Anruf KulturUnsere aktuelle Ausstellung kommt zu Ihnen!Bitte melden Sie sich anHANS PLATSCHEK. Höllenstürze. Hahnenkämpfe. Nette Abende
Wir werfen einen frischen Blick auf das Schaffen eines rastlosen Kosmopoliten. Zwischen München, Rom, London und Hamburg entfaltete Hans Platschek (1923-2000) ein umfangreiches Werk als wandelbarer Maler, hellsichtiger Essayist und streitbarer Kunstkritiker. Die Ausstellung versammelt etwa 30 Gemälde, die Platscheks bemerkenswerte Stilvielfalt veranschaulichen. Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise!
Unsere Telefonführungen werden in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg angeboten.
Am Tag vor der Führung erhalten Sie per E-Mail eine Festnetznummer und Raumnummer für die Einwahl. Bitte melden Sie sich hier an oder telefonisch unter 040/209 404 29.
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Samstag
07
September
12 UhrVeranstaltungBilder als FragezeichenSchreibwerkstattEigene Texte verfassenHans Platschek regt zur kreativen Auseinandersetzung im Gespräch und zum Verfassen eigener Texte an. Humor und Satire erwünscht! Mit Brigitte Leeser
- Dauer
- 4 Stunden
- Kosten
- 30 Euro (inkl. Material)
- Anmeldung
- Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um eine verbindliche Voranmeldung unter 040/ 82242116 oder lott@barlach-haus.de.
- Kontakt
- Dagmar Lott