Fotografie – Installation – Nachhaltiges Bauen
Mit gleich drei Projekten beteiligt sich das Ernst Barlach Haus am diesjährigen 10. Hamburger Architektur Sommer. Und natürlich ist unser 1961/62 nach Entwürfen von Werner Kallmorgen errichtetes Museum an sich schon ein Beitrag dazu.
Erleben Sie also ab Juni Architektur³ + 1 im Jenischpark!
Alle Veranstaltungen im Rahmen unserer Architektursommer-Projekte finden Sie hier.
Tiefenschärfe
Ursula Becker-Mosbach. Architekturfotografie um 1960
Die Ausstellung würdigt das vielseitige Schaffen der Architekturfotografin Ursula Becker Mosbach (1922–2002), die seit den 1950er-Jahren in Hamburg zahlreiche wichtige Bauprojekte dokumentierte. Ihre zumeist im Auftrag von Architekten, Bau- und Industrieunternehmen entstandenen Aufnahmen sind nicht nur bedeutende Zeitzeugnisse für den städtebaulichen und technisch-industriellen Wandel Hamburgs in den Nachkriegsjahren, sondern auch Kompositionen von hoher Qualität und besonderem Reiz. Der konstruktivistisch geschulte, mit dem »Neuen Sehen« der 1920er-Jahre vertraute Blick Becker-Mosbachs, die von 1946 bis 1953 Fotografie bei Hans Grubenbecher an der Hamburger Landeskunstschule studierte, fand für unterschiedlichste Motive eine ebenso prägnante wie faszinierende Bildsprache: Maschinen- und Markthallen, Hörsäle und Klärbecken, Funkmasten und Bürotürme, Neubausiedlungen und Hafenanlagen.
Die Ausstellung Tiefenschärfe, die in Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen Architekturarchiv realisiert wird, entfaltet das motivische Spektrum Becher-Mosbachs in 75 Fotografien aus den Jahren 1952 bis 1968. Neben Ensembles wie den Grindelhochhäusern, den Großmarkthallen, den Pflanzenschauhäusern für die Internationale Gartenbau-Ausstellung 1963 oder dem Klärwerk Köhlbrandhöft mit seinen charakteristischen »Fauleiern« sind auch Neubau-Solitäre wie das Victoria-Haus von Georg Wellhausen, die Kieler Landesbank von Bernhard Hermkes oder die Hamburger Wirtschaftsbehörde von Werner Kallmorgen zu sehen. Das ebenfalls nach Kallmorgens Plänen gebaute und 1962 eröffnete Ernst Barlach Haus hat Ursula Becker-Mosbach zwar nicht fotografiert, doch bietet es den idealen Rahmen für eine Rückschau auf Hamburgs architektonischen Aufbruch in die Nachkriegsmoderne.
Eröffnung
Sonntag, 18. Juni 2023, 11 Uhr
Familientag
Sonntag, 2. Juli 2023, 11–17 Uhr
Freier Eintritt für Eltern mit Kindern
Kuratorenführungen
Dienstag, 4. Juli und 8. August 2023, 18 Uhr
Ausstellungsrundgänge
Sonntag, 23. Juli 2023, 14 Uhr
Mit Sabine Kock und Susanne Geese, Hamburgisches Architekturarchiv
Sonntag, 27. August 2023, 14 Uhr
Mit den Kindern der Fotografin: Klaus, Frank, Donald und Franziska Becker
Sommerfest im Jenischpark
Sonntag, 3. September 2023, 11–18 Uhr
Finissage
Sonntag, 17. September 2023, 14 Uhr
Mit Sven Bardua, Industriearchäologe

Van Garden
Eine Installation von Franziska Opel
Die Künstlerin Franziska Opel (*1984) interessiert sich für die Verschiebung von Alltagsobjekten in den Kunstkontext durch Manipulation des Originals. In ihrer Installation Van Garden im gläsernen Atrium des Ernst Barlach Hauses arbeitet sie mit Modulen, die man aus dem urbanen Raum kennt: aufgesplitterten, gezähnten Aluminiumrohren, die horizontal über Zäunen aneinandergereiht werden, um Privatgelände abzusichern.
In Van Garden findet durch eine neue, vertikale Reihung der Module eine visuelle Verschiebung statt: Die schimmernden, teils eingefärbten Metallstücke wirken wie kaktus- oder palmenartige Pflanzen, anziehend und bedrohlich zugleich. Sie tragen nicht nur eine widerborstige Unordnung ins Museum, sondern auch die Frage nach den Mechanismen privater Abschottung in den gut situierten Hamburger Westen.
Eröffnung
Sonntag, 18. Juni 2023, 11 Uhr
Familientag
Sonntag, 2. Juli 2023, 11–17 Uhr
Freier Eintritt für Eltern mit Kindern
Kuratorenführungen
Dienstag, 4. Juli und 8. August 2023, 18 Uhr
Künstlerinnengespräch
Sonntag, 16. Juli 2023, 14 Uhr
»Van Garden – von Barrieren, Zäunen, Konstruktionen«
Franziska Opel spricht über ihre Arbeit
Sommerfest im Jenischpark
Sonntag, 3. September 2023, 11–18 Uhr
FRUGAL BAUEN
Ein Pavillon aus Lehm und Holz
FRUGAL BAUEN startete im Sommer 2022 als eine von Studierenden der HafenCity Universität initiierte Vortragsreihe in der Hauptkirche St. Katharinen. Ziel war es, nachhaltige Bauweisen in das Architekturstudium einfließen zu lassen und eine stärkere Vernetzung zwischen Praxis und universitärer Lehre anzuregen.
»Frugalität« heißt so viel wie »Bescheidenheit« oder »Einfachheit« – damit soll eine Gegenbewegung zur aktuellen Baupraxis charakterisiert werden. FRUGAL BAUEN möchte das alte Wissen um traditionelle Bauweisen wieder aufleben lassen und Veränderungen anstoßen.
Aus der Vortragsreihe im Sommer 2022 entwickelte sich das Wahlfach »FRUGAL BAUEN – Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren mit Lehm, Stroh und Hanfkalk«. Im Wintersemester 2022/23 widmeten sich die Studierenden der Planung eines Pavillons, der vor dem Ernst Barlach Haus zum gemeinsamen Verweilen, Lernen und Entspannen einlädt.
Während des Hamburger Architektur Sommers dient der Pavillon als Veranstaltungsort für Studierende der HCU, aber auch für museumspädagogische Angebote des Ernst Barlach Hauses. Auf Anfrage (lott@barlach-haus.de) kann er für eigene Projekte genutzt werden: Schulklassen-Workshops, Vorträge, temporäre Ausstellungen oder Nachbarschaftsinitiativen.
Bis zum 2. Juli 2023 dokumentiert eine Ausstellung in der Hauptkirche St. Katharinen die Arbeit von FRUGAL BAUEN. Instagram: @frugal.bauen, www.frugal-bauen.com, info@frugal-bauen.com
Eröffnung
Sonntag, 18. Juni 2023, 11 Uhr
Um 15 Uhr berichtet das Team FRUGAL BAUEN von seiner Arbeit
Workshops im Pavillon (Anmeldung an lott@barlach-haus.de)
Samstag, 24. Juni und 26. August 2023, 11–15 Uhr
Strohfeuer – Gestalten mit Stroh
Dienstag, 18. Juli und Samstag, 12. August 2023, 11–15 Uhr
Häuslebauer – Tier-Häuser und -Möbel aus Ton und Naturfundstücken (für Kinder ab 6)
Familientag
Sonntag, 2. Juli 2023, 11–17 Uhr
Sommerfest im Jenischpark
Sonntag, 3. September 2023, 11–18 Uhr
