Fotografie – Installation – Nachhaltiges Bauen
Mit gleich drei Projekten beteiligt sich das Ernst Barlach Haus am diesjährigen 10. Hamburger Architektur Sommer. Und natürlich ist unser 1961/62 nach Entwürfen von Werner Kallmorgen errichtetes Museum an sich schon ein Beitrag dazu.
Erleben Sie also ab Juni Architektur³ + 1 im Jenischpark!

Tiefenschärfe
Ursula Becker-Mosbach. Architekturfotografie um 1960
Die Ausstellung Tiefenschärfe würdigt das vielseitige Schaffen der Architekturfotografin Ursula Becker Mosbach (1922–2002), die seit den 1950er Jahren in Hamburg zahlreiche wichtige Bauprojekte dokumentierte. Ihre zumeist im Auftrag von Architekten, Bau- und Industrieunternehmen entstandenen Aufnahmen sind nicht nur bedeutende Zeitzeugnisse für den städtebaulichen und technisch-industriellen Wandel Hamburgs in den Nachkriegsjahren, sondern auch Kompositionen von hoher Qualität und ästhetischem Reiz: Der konstruktivistisch geschulte Blick Becker-Mosbachs findet für Maschinen- und Markthallen, Hörsäle, Klärbecken, Funkmasten, Bürotürme, Neubausiedlungen oder Hafenanlagen eine ebenso prägnante wie faszinierende Bildsprache.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen Architekturarchiv.
Van Garden
Eine Installation von Franziska Opel
Die Künstlerin Franziska Opel (*1984) interessiert sich für die Verschiebung von Alltagsobjekten in den Kunstkontext durch Manipulation des Originals. In ihrer Installation Van Garden im gläsernen Atrium des Ernst Barlach Hauses arbeitet sie mit Modulen, die man aus dem urbanen Raum kennt: aufgesplitterten, gezähnten Aluminiumrohren, die horizontal über Zäunen aneinandergereiht werden, um Privatgelände abzusichern.
In Van Garden findet durch eine neue, vertikale Reihung der Module eine visuelle Verschiebung statt: Die schimmernden, teils eingefärbten Metallstücke wirken wie kaktus- oder palmenartige Pflanzen, anziehend und bedrohlich zugleich. Sie tragen nicht nur eine widerborstige Unordnung ins Museum, sondern auch die Frage nach den Mechanismen privater Abschottung in den gut situierten Hamburger Westen.

Natürlich!
FRUGAL BAUEN – Der Museumspavillon
FRUGAL BAUEN startete im Sommer 2022 als eine von Studierenden der HafenCity Universität initiierte Vortragsreihe in der Hauptkirche St. Katharinen. Ziel war es, nachhaltige Bauweisen in das Architekturstudium einfließen zu lassen und eine stärkere Vernetzung zwischen Praxis und universitärer Lehre anzuregen.
»Frugalität« heißt so viel wie »Bescheidenheit« oder »Einfachheit« – damit soll eine Gegenbewegung zur aktuellen Baupraxis charakterisiert werden. FRUGAL BAUEN möchte das alte Wissen um traditionelle Bauweisen wieder aufleben lassen und Veränderungen anstoßen.
Aus der Vortragsreihe im Sommer 2022 entwickelte sich das Wahlfach »FRUGAL BAUEN – Nachhaltiges Entwerfen und Konstruieren mit Lehm, Stroh und Hanfkalk«. Im Wintersemester 2022/23 widmen sich die Studierenden der Planung eines Pavillons, der vor dem Ernst Barlach Haus realisiert wird.
Der Prototyp dient während des Hamburger Architektur Sommers als Veranstaltungsort für Workshops und Vorträge der Studierenden der HCU, aber auch für museumspädagogische Angebote des Ernst Barlach Hauses.

